Interview mit Dario Schmid und Mike Moor

Es braucht jeden

Bereits stehen die letzten Spiele in der ersten NLA – Saison von Traktor Basel an. Der Trainer attestiert dem Team, sich rasch an das Niveau in der höchsten Liga angepasst zu haben. Damit es aber Punkte gab und gibt, muss alles zusammenpassen und braucht es jeden im schmalen Kader von Traktor.  Mit je einem Satzgewinn gegen die Spitzenteams aus Amriswil und Schönenwerd hat die Mannschaft aktuell gezeigt, dass sie heiss ist für die verbleibenden Spiele. Wir haben bei Dario „Jedi“ Schmid und Mike Moor nachgefragt, welche Ambitionen das Team für den Saisonschlussspurt hegt.

Gaudenz Henzi: Dario, deine Teamkameraden feiern deine Punkte mit „Jedi-Rufen“, was hat es damit auf sich?

Dario Schmid: Es hat letztes Jahr seinen Anfang genommen, als ich mitte NLB-Saison meinen Höhepunkt hatte und viele wichtige Punkte erzielt habe. Dabei haben meine Mitspieler gesagt, falls es wichtig wird, muss der Ball zu Dario, denn er mache jeden Punkt. Damit haben sie mich dann im Training immer aufgezogen und schlussendlich ist von „ich mache jeden Punkt“, „Jedi“ geblieben. Die „Jedi-Rufe“ sind auch gleich Anfangs NLA Saison wieder aufgegriffen worden, auch wenn es schwieriger geworden ist, mit dem Punkteerzielen.   


Dario Schmid im Blockduell.
(Foto: Jeannot Broch) 

Wie bist du mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden? Ein Play-Off Platz ist realistisch, du warst lange Zeit Topscorer und machst viele wichtige Punkte, alles bestens also?

Schmid: Topscorer zu werden war gleich anfangs Saison eines meiner persönlichen Ziele. Daher war meine Freude auch sehr gross, als es nach dem ersten Match der Saison schon so weit war, das Trikot übernehmen zu können. Aber es braucht definitiv mehr, als nur eine gute Leistung an einem einzigen Spiel. Die Konstanz ist entscheidend, um in mehreren Spielen erfolgreich sein zu können. Bewusst wurde uns, dass nur durch eine geschlossene Teamleistung Erfolge kommen.

Da wir uns jede Woche neu auf den nächsten Match fokussieren, bin ich zuversichtlich, dass wir weiterhin starke Leistungen zeigen werden und dadurch weitere Punkte folgen werden.

Mike, du kommst aus der Region Bern und hast schon in vielen Teams mitgespielt, u.a. bei Laufenburg in der der NLA. Was gefällt dir bei Traktor?

Mike Moor: Mir gefällt das mittel- und langfristige Denken bei Traktor Basel. Der Verein möchte in den nächsten Jahren ein gefestigtes Team in der NLA präsentieren und arbeitet nun zielstrebig auf und neben dem Feld darauf hin. 

Wo hat das Team noch Steigerungspotential und welches Potential siehst du bei Traktor langfristig?

Moor: Unser Team hat ENORM viel Energie. Wenn es uns gelingt, diese Energien mental sowie physisch zu bündeln und auf das gemeinsame Ziel zu richten, können wir noch mehr Siege holen. 

Traktor Basel ist der Männer-Volleyballverein, auf den die ganze Region seit Jahren gewartet hat. Nun ist endlich ein Spitzenpferd vorhanden, an welchem sich die Nordwestschweiz orientieren kann. Arbeiten die Verantwortlichen von Traktor Basel konstruktiv und transparent mit den Verantwortlichen aus den umliegenden Vereinen zusammen und pflegen eine smarte Ausländerphilosophie, steht nichts im Wege, an die Spitze des schweizerischen Männervolleyballs zu gelangen. 


Mike Moor: Entspannt und ambitioniert „Cup-Trophäe nach Basel holen!“
(Foto: Corinne Monnier John)

Mike, du bist ein absolutes Vorbild mit einer positiven Einstellung im Spiel und im Training. Auch wenn du nur wenig Einsatzzeit hattest bisher, bist du immer sofort im Spiel und hast eine gute Ausstrahlung. Was ist dein Credo als Spieler und wie gehst du damit um, wenn du nur wenig Einsatzzeit hast?

Moor: Mein Credo ist, mir kleine und erreichbare Ziele für jedes Training und Spiel zu setzen, um mich weiter zu entwickeln. Damit vereinfache ich mir, mental immer fit zu sein und das Team positiv zu unterstützen. Klar würde ich lieber mehr spielen, aber das ist nicht mein Entscheid. Der Trainer hat das Sagen und wir Spieler haben dies zu akzeptieren. Hier gibts kein soziales Coaching, in dieser Liga wird alles dem Erfolg untergeordnet. Ich bin ein Spielertyp, der sehr gerne trainiert. Mit dieser Einstellung fällt es mir leicht, positiv aufzufallen. 

Was sind Eure Ziele für den Saisonabschluss in der Meisterschaft und im Cup? Was nehmt ihr euch persönlich vor?

Schmid: Das Meisterschaftsziel ist die Play-Offs zu erreichen und dann möglichst vielen Teams Probleme zu bereiten und unser Potential voll abzurufen. Im Cup ist sicher auch mehr möglich als anfangs angenommen, weil die Auslosung uns in die Karten gespielt hat und auch vermeintlich schwächere Mannschaften weit kommen können. Persönlich möchte ich weiterhin ein wichtiger Bestandteil auf dem Feld und fürs Team sein, um den Gegnern zu zeigen, zu was dieses Team fähig ist.

Moor: Die Play-Off Qualifikation schaffen und die Cup-Trophäe nach Basel holen! Hundert Prozent in mich investieren, damit das Team immer hundert Prozent von mir profitiert!

Dem ist nichts beizufügen, heya Traktor und GlasMoscht!