Obwohl Volley Schönenwerd II bei Betrachtung der Tabelle „nur“ auf Rang sieben liegt und so der neutrale Betrachter das Heimspiel gegen diesen Gegner im Vorfeld als Pflichtaufgabe taxieren könnte, war dies aus Sicht der Basler keineswegs der Fall. Bereits im Hinspiel hatte Traktor Mühe mit dem hartnäckigen Gegner und war also gewillt, mit voller Power an die Sache ran zu gehen. Jonathan Jordan zeigte dann zu Beginn des ersten Satzes gleich einmal, was er unter dem Begriff „Full Power“ versteht und brachte seine Farben mit wuchtigen Sprungservices gleich mit 5:0 in Front. Schönenwerds Coach Jan Schnider war deshalb bereits früh zu einem Time Out gezwungen, doch sein Team, welches ebenfalls einige verletzungsbedingte Absenzen kompensieren musste, konnte diesen Rückstand nie mehr wettmachen und musste den ersten Satzgewinn recht deutlich dem Heimteam überlassen.
In der Folge konnte Traktor Basel sein Niveau nicht auf diesem Level halten, während Schönenwerd nun gleichzeitig besser ins Spiel fand. Zu viele Eigenfehler auf Traktor Basels Seite verhinderten eine Aufholjagd im zweiten Satz, welcher mit 25:21 an die Gästemannschaft ging. Diesen Satzverlust schien das Heimteam zu Beginn des dritten Satzes rasch als „Ausrutscher“ verbuchen zu wollen. Wieder war es Traktor’s Aussenangreifer Jordan, welcher mit seinen giftigen Services Basel mit 5:0 in Front brachte. Doch danach agierte das junge Team erneut zu fehlerhaft, liess den Gegner Punkt für Punkt herankommen und musste diesen in der Schlussphase sogar verbeiziehen lassen. Das 25:22 für Schönenwerd hiess auch, dass Traktor die nächsten beiden Sätze gewinnen musste, um hier noch als Sieger vom Feld zu gehen.
Mit dieser Tatsache vor Augen und einer gehörigen Portion Frust und Aggression im Bauch, dass es in diesem Spiel nicht wie gewünscht läuft, zeigten die Spieler im vierten Satz wieder eine gute Leistung und konnten sich Punkt um Punkt vom Gegner distanzieren. Schnell war allen Zuschauern in der Halle klar, dass in diesem Spiel das Tiebreak die Entscheidung bringen muss. In diesem zeigte dann Traktor Basel – wie bereits so oft in dieser Saison – starke Nerven. Bei 8:6 für das Heimteam wurden die Seiten gewechselt und in der Folge gab Traktor den Vorsprung nicht mehr her: Mit 15:12 feierten die Basler den fünften Sieg aus fünf Spielen, dennoch hielt sich die Feierlaune der Spieler in Grenzen, denn jeder war sich bewusst, dass Traktor gerade noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen ist. Im nächsten Auswärtsspiel gegen den VC Winterthur (Samstag, 09. März, 18:00 Uhr) ist eine Leistungssteigerung nötig, will man den knappen Vorsprung auf Züri Unterland bewahren.
Glas Moscht!
Traktor Basel – Volley Schönenwerd II: 25:19, 21:25, 22:25, 25:17, 15:12